Der zweite Tag der 18. Ausgabe des Wirtschaftsfestivals Trient öffnete seine Türen für zahlreiche prominente Rednerinnen und Rednern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Zahlreiche Minister führten durch erfolgreiche Debatten über unterschiedliche Schwerpunkte der nationalen und internationalen Agenda.
Der Minister für Ernährungssouveränität und Forstwirtschaft, Francesco Lollobrigida, sprach auf der Veranstaltung “Ernährungssicherheit und internationaler Handel zwischen Konflikten und Klimawandel” im Palazzo della Regione Autonoma Trentino Alto Adige. Er betonte, wie wichtig es sei, sich mit diesen Themen zu befassen, insbesondere angesichts der sehr realen Auswirkungen des Klimawandels auf unser Gebiet, wie derzeit an der Unwetterkatastrophe in der Emilia Romagna klar ersichtlich.
Nachfolgend leitete Giovanni Tria, ehemaliger Wirtschafts- und Finanzminister, die Debatte “Die neue Globalisierung und die Rolle Chinas” im Teatro Sociale. Obwohl die internationalen Institutionen (wie die Weltbank, die Welthandelsorganisation und der Internationale Währungsfonds) nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielten, leben wir heute in einer radikal anderen Realität, die auch innerhalb der Institutionen Veränderungen erfordere, so die Diskussionsteilnehmer.
Im Anschluss daran hielt Daniela Santanchè, Ministerin für Tourismus, in der Sala di Rappresentanza des Geremia-Palasts eine Rede zum Thema “Tourismus und dessen Entwicklungsplanung als Herausforderung”. Letzthin wurde eine mögliche Touristen-Obergrenze für einige Gebiete heiß diskutiert. Die Ministerin sprach sich entschieden gegen eine solche Maßnahme aus, da der Tourismus eine Ressource sei, die eine sorgfältige Planung, eine Diversifizierung des Angebots und die Berücksichtigung der Stoßzeiten in der Haupt- und Nebensaison erfordere.
Anschließend sprach Raffaele Fitto, Minister für europäische Angelegenheiten, über den Süden, die Kohäsionspolitik und den Nationalen Plan für Aufbau und Resilienz, über “wie sich der NPAR verändert, beginnend mit Energie- und Kohäsionsfonds”. Im Fisarmonica-Saal betonte der Minister, dass der Plan angepasst werden müsse: als er entwickelt wurde, konnte sich niemand vorstellen, dass ein Krieg, ein Anstieg der Energiekosten und die Inflation gleichzeitig stattfinden würden.
Anschließend referierte Wirtschafts-Vizeminister Maurizio Leo im Konferenzraum der Wirtschaftsfakultät zum Thema “Steuerreform: Wie können wir beginnen zu agieren”. Nach Angaben des des Vizeministers mache Italien kontinuierlich Fortschritte bei der Vereinfachung der Bürokratie - insbesondere bei der Einkommenssteuer und der Mehrwertsteuer.
Den krönenden Abschluss des intensiven Vormittags machte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Teatro Sociale mit ihrem Beitrag über “Das Land, das wir wollen”. Die Debatte begann mit Fragen zu den Überschwemmungen, die kürzlich die Emilia Romagna heimsuchten und die Region verwüsteten; darauf folgend wurde der NPAR angesprochen und schließlich die neue Steuerreform. In Bezug auf die globale Lage hob Meloni hervor, dass Italien heute “ein respektierter Partner in einem multilateralen System” sei; “unsere Haltung ist die eines ernstzunehmenden, zuverlässigen und durchsetzungsfähigen Landes”. Zu Matteis Plan für Afrika erklärte sie: “Es ist ein Kontinent, der nicht arm ist, sondern reich; mit einem unglaublichen Potential für die Energieproduktion, das durch eine gewinnbringende und nicht ausbeuterische Zusammenarbeit unterstützt werden muss. Dies gilt sowohl für die Ausbildung, die Arbeitsplätze und Chancen für junge Menschen als auch für unsere Antwort auf das Migrationsphänomen und die Energieversorgung Europas".
Das Programm des viertägigen Festivals ist auf der Website festivaleconomia.it abrufbar, wo alle Veranstaltungen und Redner veröffentlicht sind.
Unter diesem Link finden sich auch Informationen über die Möglichkeiten zur Anreise und zum Aufenthalt in Trient während der Festivaltage.
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