Giovedì, 02 Giugno 2022 - 21:47 Comunicato 1607

Kardinal Ravasi und Schriftstellerin Avallone: Der Sinn des Lebens ist die Nähe zum Anderen. Fugatti: Hochwertiges Festival, das auch junge Menschen anspricht. Tamburini: Offene Veranstaltung im Zeichen des Friedens
Eröffnung des 17. Wirtschaftsfestivals am angestammten Austragungsort in Trient

WIRTSCHAFTSFESTIVAL TRIENT – Die Eröffnung des 17. Wirtschaftsfestivals Trient unter dem Titel „Ordnung und Unordnung“ im Teatro Sociale beginnt mit einem Gespräch zwischen Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur, und der Schriftstellerin Silvia Avallone über Philosophie, Religion, Kunst und Literatur. Im Mittelpunkt steht die Verwunderungs- und Einfühlungsfähigkeit, die nur in den großen Romanen zu finden ist. „In unserer Zeit verfügen wir über eine Menge technischer Mittel, jedoch wissen wir kaum, welche Zwecke wir verfolgen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt uns wenig“, erklärte Ravasi, der auf die Begriffe Philosophie, Ethik und Spiritualität hinwies und Denker wie Ricoeur und Wittgenstein zitierte. „Die Gefahr besteht darin, dass wir keine Verwunderung und Sehnsucht empfinden, dass wir die Leere nicht als Ausgangspunkt für die Reflexion nutzen, sondern ihr gleichgültig gegenüberstehen.“ „Ziel des Lebens ist nicht der Sieg, wie uns die Mainstreammedien erzählen“, fügte Avallone hinzu. „In den Klassikern der Literatur – wie in den Romanen von Dostoevskij oder Elsa Morante – finden wird auch Versager, die zu Helden werden. Diese Verwundbarkeit stellt die Grundlage für das Einfühlungsvermögen dar. Lesen hilft uns auch, Gerechtigkeit und Solidarität zu entwickeln“.
Mit dieser Reflexion, die durch Zitate von Bernanos, Giorgio Caproni und David Maria Turoldo bereichert wurde, begann die Eröffnungsfeier im Beisein vieler Gäste sowie von Vertretern der Autonomen Provinz Trient und der örtlichen Institutionen.
Festival Economia 2022: al Teatro Sociale ”Dialogo con il cardinale Ravasi” (il cardinale Gianfranco Ravasi presidente del Pontificio consiglio per la cultura, Silvia Avallone scrittrice)

Edoardo Garrone, Präsident des Verlagsgruppe „24 ORE“, begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei den Vertretern der örtlichen Institutionen. „Il Sole 24 Ore wurde von Beginn an in die Neugestaltung des Festivals mit einbezogen und hat seine 157-jährige Erfahrung im Bereich Wirtschaft und Finanzen zur Verfügung gestellt, damit diese Veranstaltung erfolgreich abgehalten werden kann”.

Der Präsident der Autonomen Provinz, Maurizio Fugatti würdigte den Beitrag der Verlagsgruppe „24 ORE“ und sämtlicher an der Veranstaltung mitwirkenden Einrichtungen. „Der Titel des Festivals ist angesichts der Pandemie und des Kriegs äußerst aktuell. Mit einem hochwertigen Programm, das die Teilnahme von Nobelpreisträgern, Ministern und weiteren wichtigen Persönlichkeiten vorsieht, spricht das Festival ein breites Publikum an“.

Mirja Cartia d’Asero, Geschäftsführerin von „Il Sole 24 Ore“ eröffnete offiziell das 17. Wirtschaftsfestivals Trento: „Hochkaratige ReferentInnen werden über die neuesten Entwicklungen infolge der Pandemie und des Krieges in der Ukraine, aber auch über Metaverse, Kriptowährungen und digitale Technologien für die neuen Generationen“.

Der Bürgermeister von Trient Franco Ianeselli hieß die Gäste willkommen. „Wie vor 500 Jahren anlässlich des Trienter Konzils treffen wir hier zusammen, um über Gegenwart und Zukunft nachzudenken“.

Der Rektor der Universität Trient Flavio Deflorian freute sich darüber, dass das Festival wieder völlig in Präsenz stattfindet und forderte auf, sämtliche Ressourcen der Kultur zu nutzen.

Fabio Tamburini, Direktor von „Il Sole 24 Ore“, äußerte den Wunsch, dass unter Einbindung aller Bestandteile der Gesellschaft neue Wege gefunden werden, um aus der aktuellen Unordnung eine neue Ordnung im Zeichen des Friedens herzustellen.

An der Eröffnungsfeier nahmen auch Federico Silvestri, Generaldirektor von „24 Ore System“ und Geschäftsführer von „24 Ore Eventi“, Enrico Salza, Präsident von Tinexta, Maurizio Rossini, Geschäftsführer von „Trentino Marketing“ sowie Marta Cagnola, Journalistin und Moderatorin von „Radio 24“, und Rosalba Reggio, Journalistin von „Il Sole 24 Ore“, als Moderatorinnen teil.

(us)


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